Das erste Bierfestival des Jahres stand an. Dazu vergangenen Samstag mal einfach in den Zug gesetzt und in die Niederlande gefahren. In der Oude Kerk mitten in der schönen Altstadt von Enschede fand die zweite Ausgabe des Winter Wonders Winterbierfestivals statt, veranstaltet durch das lokale Bierfachgeschäft Stanislaus Brewskovitch. Neun Brauereien waren vor Ort. Sie kamen allesamt aus den Niederlanden, vier davon sogar direkt aus Enschede. Ca. 50 verschiedene Bierspezialitäten wurden dort feilgeboten, dazu traten drei Liedermacher auf um das durstige Publikum mit ihrer Musik zu unterhalten.
Das Angebot der Biere zeigte sich recht vielseitig. Vom IPA in den verschiedensten Varianten bis zum Russian Imperial Stout war alles dabei. So konnte man im Laufe des Tages so manchen spannenden Tropfen genießen.
Das Metal und Bier eine hervorragende Kombination darstellt bewies Van Moll aus Eindhoven. Mit dem Black Metal Manita hatte man ein wunderbares Black IPA am Hahn. Schön röstig, aber immer noch genug Raum für klasse Hopfenaromen sowie einer passenden Bittere. Johnny Thursday aus Enschede hatten mit dem Look at them Mango’s ein Milk Pale Ale dabei, eingebraut mit Milchzucker sowie Mangos. Dieses Bier kam wie ein Fruchtsaft herüber und wirkte recht erfrischend. Ebenfalls aus Enschede kam die Eanske Brouwerij, am Hahn eine äußerst spannende Version des Ei van Kolumbus. Extra für das Festival wurde eine Charge dieses Red Ales mit wilder Hefe aus Enschede nachvergoren. Angenehm säuerlich mit tollen Brettaromen. Seit einem Jahr ist Walhalla Brewing aus Amsterdam auf dem Markt. Mit dem Shakti gab es dort ein sehr schmackhaftes Double IPA. Hier durfte sich der Hopfen richtig austoben. Mit De Vluchte war auch der Betreiber einer Kegelbahn vor Ort. Anstelle der Kegel gab es jedoch drei Biere der Trappisten von La Trappe, welche beim Zapfen durch den „bierhopper“ eine Infusion verschiedener Gewürze bekommen haben. So wurden das Puur, Dubbel und auch das Quadrupel ordentlich aufgepeppt. Zu guter Letzt natürlich noch Stanislaus Brewskovitch. Man war nicht bloß Veranstalter dieses Festivals, auch als Brauer trat man hier auf. Und mit dem Winter Blues gab es ein zur Jahreszeit passendes Bierchen. Winterliche Gewürze sowie 8,5 % Alkohol spielten hier wahrlich einen schönen Blues. Ebenfalls passend zum Winter gab es dort, wo man die Gläser gegen gespülte eintauschen konnte, auf Basis des Rochefort 8 noch ein äußerst schmackhaftes Glühbier.
Auch in diesem Jahr zeigte sich die Kirche wieder als passender Veranstaltungsort. Ringsherum schöne Vertäfelungen mit Kirchenbänken als Sitzmöglichkeiten, dazu einige Biertischgarnituren. Die Brauereien standen mittig der Kirche, Platz für eine kleine Bühne war auch noch. Die Stimmung war sehr gelassen, man kam mit vielen Menschen ins Gespräch.
Fazit:
Ein schöner Einblick in die niederländische Bierkultur. Wie im Vorjahr zeigte sich auch in diesem Jahr: weniger ist mehr. Bei neun Brauereien konnte man alle ausgiebig kennenlernen, und für ein Schwätzchen mit den einzelnen Brauern war auch genug Zeit. Wenngleich es ab Nachmittag recht voll war und hier und dort dichtes Gedränge entstand, lange Wartezeiten an den Zapfhähnen gab es kaum. Gläser konnten problemlos gegen frische eintauscht werden, zu Futtern gab es auch ausreichend.
Hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht, man sieht sich in einem Jahr am gleichen Ort wieder.
…hab mal in enschede gewohnt, aber da war ich biermäßig noch nicht so unterwegs… in einem jahr am selben ort, sagst du? da bin ich dabei!
Lohnt sich, macht man nichts falsch mit!